Hiebkritzeln
Zur Person
Wissenschaft
Kunst
Texte
Impressum

 

W E R D E G A N G

2013 Professorin für Theorie und Geschichte des Theaters an der Universität der Künste Berlin
2012 Juniorprofessorin für Theaterwissenschaft am Institut für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Berlin


F O R S C H U N G S P R O J E K T E

T H E A T E R  U N D  B I L D E N D E  K U N S T

Szenographien des Subjekts

Deutsche Forschungsgemeinschaft Netzwerk Nachwuchswissenschaftler/innen (seit 2013)

Das Nachwuchswissenschaftlernetzwerk unter der Leitung von Dr. Celine Kaiser (Ruhr Universität Bochum) untersucht welchen Anteil das Szenische an Theorien und Praktiken der Subjektbildung hat. Untersucht werden philosophische, soziologische und künstlerische Artefakte, in denen und durch die ein Ich konzipiert und generiert wird. Ausgehend von der These, dass Szenen historisch spezifische Medien mit epistemischer Prägekraft sind, untersucht das Netzwerk die Bedingungen und Vollzugsformen von Subjektbildung: Welche inszenatorischen Elemente sind an der Subjektbildung beteiligt? Welche Raumformen, Beobachtungsinstanzen und Wahrnehmungs-konstellationen bedingen und konturieren diesen Prozess? Welches Wissen von und über Subjekte wird darin produziert?

Ziel des Netzwerkes ist neben der Erarbeitung eines interdisziplinären Konzepts des Szenischen die kultur- und medienwissenschaftliche Erweiterung zeitgenössischer Subjekttheorien.

http://www.celine-kaiser.de/Netzwerk/netzwerk.html

Performative Dimensionen des Raumes
(Dissertation)

Das Forschungsprojekt entstand im Rahmen des Sonderforschungsbereiches "Kulturen des Performativen" an der Freien Universität Berlin. Gegenstand der Untersuchung sind die Schnittstellen von Theater, Performance Art und Bildender Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ihre Verflechtung im Rahmen der Installationskunst. Ihren exemplarischen Ausdruck finden diese Tendenzen in Joseph Beuys' Verknüpfung von Aktion und Plastik, Christian Boltanskis Gedächtnisorten oder Ilya Kabakovs ‚totalen' Installationen.

Die Arbeit zielt damit auf die Auflösung eines Forschungsdesiderates, das mit den Transgressionsbestrebungen und dem Entstehen neuer Kunstgattungen nach 1950 entsteht: traditionelle werkzentrierte Analysemethoden geraten hier an ihre Grenzen. Um die Materialität, Körperbezogenheit und Handlungsdynamik solcher Interart-Phänomene in den Blick zu rücken, verbindet die Studie Methoden der Kunst- und Theaterwissenschaft.

"Theaterinstallationen. Performative Räume bei Beuys, Boltanski und Kabakov", 2010

http://www.sfb-performativ.de


Ä S T H E T I K  /  T H E A T E R  T H E O R I E

Ästhetik des Unterlassens
(Habilitationsprojekt)

Die Frage nach dem Anteil des Passiven an der Herstellung kultureller Wirklichkeiten steht im Zentrum meiner Habilitation zur "Ästhetik des Unterlassens". Untersuchungsgegenstand sind ästhetische Praktiken, die als Formen des Unterlassens und des Nichthandelns beschrieben werden können. Ziel der Forschungsarbeit ist es, die ästhetischen und politischen Wirkungen des Unterlassens in ihrer Funktion zwischen Normbruch und Normierung aufzuzeigen und als zentrale Topoi der Moderne herauszustellen.

Die in der Habilitation verhandelten Beispiele reichen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts und gliedern sich in vier Schwerpunkte: (1) Schauspieltheorien als Trainingsanleitungen moderner Askese; (2) Nahrungsverzicht zwischen Medizin, Kunst und Politik bei Hungerkünstlern und Hungerstreikenden; (3) Streiks und Krisenszenarien im zeitgenössischen Theater (4) Zurückhaltung und Stasis in der Performance Art.

"Performanzen des Nichttuns", 2008

"Ökonomien der Zurückhaltung", 2010


K U L T U R G E S C H I C H T E  U N D
W I S S E N S O R D N U N G E N

Szenarien der Energie. Zur Ästhetik und Wissenschaft des Immateriellen

Energie ist ein Schlüsselbegriff des 21. Jahrhunderts. Mit ihm werden die entscheidenden politischen, ökologischen und kulturellen Umbrüche der Gegenwart verbunden, doch zugleich unterliegt die Rede vom Energetischen einer Reihe von Theoretisierungsproblemen, bei der sich materielle, lebens-weltliche und spirituelle Parameter durchkreuzen.

Das Forschungsprojekt sucht diesem Desiderat durch interdisziplinäre Perspektiven auf die Schnittstelle von Technikgeschichte, Körperpolitik und Kunst abzuhelfen. Die Frage nach der Energie zielt dabei in den Kern der Kunst- und Kulturwissenschaften, weil sich in ihr das Verhältnis von Immaterialität und Übertragung als Problem von Evidenzerzeugung zeigt. Das Energetische - so die These - ist Effekt wissenschaftlicher, technischer und künstlerischer Inszenierungen, die das Flüchtige rahmen und ausstellen. Eine Analyse der damit verbundenen Wissensordnungen wird über die Ebenen Wahrnehmung, Umwandlung und Übertragung geleistet.

"Szenarien der Energie", 2011

http://www.entropia-festival.de

 
T H E A T E R  Z W I S C H E N  K U N S T 
U N D  T H E O R I E

Ästhetiken des Gegenwartstheaters

Wie lassen sich zeitgenössische Theaterformen beschreiben und analysieren? Mit der Entwicklung neuer Darstellungsformen, die unter Begriffen wie "Postdramatisches Theater", "Postspektakuläres Theater" oder "Theater des Realen" geführt werden, werden hergebrachte Methoden auf die Probe gestellt. Die Herausforderung neue Konzepte zur Analyse einer neuen Realität der Bühne (die eben kein Realismus ist) zu entwickeln wird in dem Maße virulent, wie sich das tradierte Verhältnis von Wirklichkeit und Darstellung aufgelöst hat.

Mein Interesse als Wissenschaftlerin und als Theaterschaffende gilt dabei u.a. der Frage, wie sich beide Seiten gegenseitig wahrnehmen; welchen Begriff von Praxis und Theorie wir überhaupt in Kunst, Lehre und Forschung veranschlagen und welche Vorurteile, Erkenntnisse oder Ergebnisse sich daraus ableiten.

2011 erfolgte deshalb die Gründung der Arbeitsgruppe Theorie und Praxis des Theaters gemeinsam mit Prof. Annemarie Matzke (Hildesheim) im Rahmen der Gesellschaft für Theaterwissenschaft.

Arbeitsgruppe "Theorie und Praxis des Theaters"

"Wege der Wahrnehmung", 2006

 


Hiebkritzeln | Prof. Dr. Barbara Gronau | Puderstrasse 2 | 12435 Berlin | gronau@hiebkritzeln.de